Geschichtliche Entwicklung von Frankenmarkt

Frankenmarkt, im Vöcklatal zwischen den südlichen Ausläufern des Kobernaußerwaldes und dem Attergau gelegen, zählt zu den ältesten Märkten in Oberösterreich.
Im frühen Mittelalter wurde der Attergau vom Bistum Bamberg ausgehend durch Franken neu besiedelt. Die „Frankenmark“ entstand, ein umgrenztes Gebiet, in dem die Franken siedelten („frankomarchia“). Aus jener fernen Zeit überdauerte bis heute die Siedlungsform, als lang gestreckte Straßensiedlung und das Wappenbild mit drei weißen Frankenlilien auf blauem Grund. 1236 erhielt Frankenmarkt das Marktrecht („Frankenmarket“). Das sogenannte „Ackerbürgertum“ entwickelte in folgenden Jahrhunderten ein blühendes Gewerbe.


201 n. Chr.

wird in Mösendorf ein Meilenstein, dreihundertdreißigtausend Doppelschritte von Juvavum (Salzburg) entfernt, aufgestellt. Die Konsularstraße geht über Frankenmarkt, Höhenwarth, Pöndorf, Obermühlham.

487
erfolgt der Abzug der Römer aus Norikum, aber viele sesshaft gewordene Römer bleiben (Keltoromanen)

550
nehmen die bajuwarischen Agilolfinger Herzoge den Attergau und das Innviertel als Herzogsgut, Siedlungen entstehen

600
erfolgen die ersten Einfälle der Alpenslaven im Attergau und im Vöcklatal

739
gründet Herzog Odilo das Kloster Mondsee

784
erfolgt durch Herzog Tassilo die Gründung des Stiftes Mattsee

1007
schenkt Kaiser Heinrich II. dem von ihm gegründeten Stift Bamberg seine Hofmark im Norden des Attergaues mit der Auflage einer raschen Besiedelung und Kultivierung durch Franken.

1160
Verschwindet der frühere Name „Habbingen“, es entsteht „Frankenmarket“

1236
erhält Frankenmarkt ein Marktrecht von Kaiser Friedrich II. – der Markt ist Bannmarkt mit gewähltem Marktrichter

1289
fällt Frankenmarkt gebietsmäßig an die Schaumburger. Bamberg behält den Bann

1378
wird Frankenmarkt Habsburg – erbländisch und kommt zu Österreich

1385
beurkundet Herzog Albrecht Frankenmarkt als Dominium mit 4-wöchigem Jahrmarkt und Wochenmarkt

1521
König Ferdinand I. bestätigt die Privilegien und erlässt für Frankenmarkt eine Gerichtsordnung

1625
Bauernaufstand nach Vertreibung der evangelischen Prädikanten – Richter und Rat verweigern die Ausfolgung der Kirchenschlüssel an Pfarrer Kammerer. Herbersdorff kommt von Linz und hält am Haushamerfeld (15. Mai) ein Blutgericht –„Frankenburger Würfelspiel“ – Frankenmarkt erhält eine Strafeinlagerung von 100 Musketieren.

1680
bot Frankenmarkt das Bild eines großen und feinen Ortes (Merian)

1751
hat der Ort 154 Häuser, ein märktisches Schulhaus, ein großes Armenspital, ein Bürgerspital und ein Badehaus

1759
am 27. Juli schlägt ein Blitz in den Kirchturm und zerstört viele mittelalterliche Kunstdenkmäler

1760
beginnt ein 10-jähriger Kirchenwiederaufbau mit Hilfe des Hochstiftes Passau – Kaiser Josef II. schenkt den aus der aufgelassenen Karmelitinnenkirche in Linz freigewordenen Hochaltar nach Frankenmarkt. Die Gemälde sind von Martin Altomonte – 1723 gemalt.

1809
im Verlauf des 3. Franzoseneinfalls weilte Napoleon Bonaparte mit den Generälen Lefebre und Wrede in Frankenmarkt

1810
Frankenmarkt wird am 19. September mit dem Hausruckviertel an Bayern abgetreten und bleibt sechs Jahre bayerisch

1833
wird Frankenmarkt Magistrat mit Syndikus und zwei Magistratsräten

1848
Gründung der Marktgemeinde Frankenmarkt – das Dominium erlischt nach 623-jähriger Dauer

1849
Einweihung der neuen vierklassigen Volksschule

1850
Aufhebung der Bürgergarde – Bezirksgericht und Gendarmerie nehmen Tätigkeit auf

1851
der Abschluss des Staatsvertrages mit Bayern (21. Juni 1851) hatte den Bau von Eisenbahnen zum Ziel. Als erste Strecke war die Eisenbahn von Wien nach Salzburg bis zur bayerischen Grenze vorgesehen.

1859
ab 1. November führte das Gleis bis Frankenmarkt

1860
am 1. Februar konnte die Strecke Lambach – Frankenmarkt für den Frachtverkehr, ein Monat später auch für den gesamten Verkehr übergeben werden. Am 25. Mai fuhr die erste Lokomotive in Salzburg ein. Die Strecke Frankenmarkt – Salzburg ging am 1. August in Betrieb.

1872
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Frankenmarkt

1889
In der Hauptversammlung am 21. Juni wurde der Turnverein Frankenmarkt gegründet.

1894
Gründung der Kommunalsparkasse

1898
Bau der Ortswasserleitung mit Hydranten

1902
Errichtung des Elektrizitätswerkes der Marktkommune

1924
am 20. Dezember wurde mit dem Schillingrechnungsgesetz der „Schilling“ als Währungseinheit eingeführt. 10.000 Papierkronen werden auf einen Schilling abgewertet.

1929
am 13. Jänner wird die neu erbaute Hauptschule eröffnet

1935
am 30. Juni äscherte ein Großbrand in Danzenreith sieben Bauernhäuser ein

1936
700-Jahrfeier des Marktes mit Gewerbe- und Altertumsausstellung. Josef Aschauer schreibt Chronik von Frankenmarkt

1939
Errichtung eines Arbeitsdienstlagers in Auleiten

1945
121 Männer mussten durch den 2. Weltkrieg ihr Leben lassen. Flüchtlinge aus Siebenbürgen siedeln sich in Frankenmarkt an.

1950
zielstrebiger, wirtschaftlicher Aufbau durch die Marktgemeinde. Wohnanlagen, Siedlungen, Straßen werden gebaut

1955
erfolgt die Staubfreimachung des Ortes

1959
wird das Marktgemeindeamt mit Gendarmerieposten, Fürsorge und Feuerwehrunterkunft neu errichtet. Gleichzeitig wird die Vöcklaregulierung mit hohem Kostenaufwand durchgeführt.

1967
wird das alte Volksschulgebäude nach 118-jährigem Bestand abgetragen. Die Volksschule kommt ins Hauptschulgebäude – die neue Hauptschule wird 1968 eingeweiht.

1971
Eröffnung der Freizeitanlage mit Schwimmbecken und Spielplätzen

1972
Bau einer evangelischen Kirche

1980
Gründung einer Rot-Kreuz-Dienststelle mit über 100 freiwilligen Helfern

1986
750-Jahr-Feier „Marktgemeinde Frankenmarkt“ und eine Dokumentation über Frankenmarkt wird verfasst.

1990
Einweihung der Landesmusikschule in Frankenmarkt durch LH Dr. Josef Ratzenböck

1998
Einweihung der neuen Sporthalle durch LH Dr. Josef Pühringer

1999
Einweihung der Energie-Zentrale für OÖ-West in Frankenmarkt

2001
Eröffnung des neuen Kindergarten mit Kinderkrippe in der Fornacherstraße

2001 - 2007
Generalsanierung Schloss Stauff durch KR. August Starzinger

2002
Eröffnung der neuen Unterführung in Hauchhorn

2003
Eröffnung des neuen und modernen Feuerwehrhauses
Verkehrsfreigabe Unterführung Haitzenthal

2005 - 2007
Fertigstellung des Kanalbaues

2005 - 2009
Durchführung von umfangreichen Straßenneubauten und Straßensanierungen

2006
Eröffnung der Volksschule nach der Generalsanierung
Eröffnung der neuen Dienststelle der Polizei

2007
Eröffnung des neuen Bahnhofs
Ankauf eines neuen TLF 4000 für die FF Frankenmarkt

2007 - 2009
Marktplatzsanierung

2009
Eröffnung des neuen Alten- und Pflegeheimes
Ankauf der ehemaligen Güterwegmeisterei für den Bauhof
Fertigstellung des neuen Musikprobenlokals im ehemaligen Sterrerhaus

2009 - 2011
Ausbau der Vöckla auf 100jährigen Hochwasserschutz